Es kann bereits in den 20-er Jahren passieren oder aber auch erst mit Anfang 40. Frauen und Männer leiden gleichwohl unter beginnendem Haarausfall oder dem Ausdünnen ihrer Haare.

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Für die Betroffenen ist dies in aller Regel unangenehm, allerdings warten diese meist einige Jahre und hoffen, dass es „besser“ wird oder sich das Problem von allein wieder löst. Im schlimmsten Fall leiden die Betroffenen infolge unter psychische Störungen, meiden soziale Kontakte und zeigen sich nicht mehr in der Öffentlichkeit. Dazu muss es aber nicht kommen. Denn die moderne Medizin und auch die Technik haben sich weiterentwickelt und bieten so Behandlungsmöglichkeiten, die sehr aussichtsreich sind.

Was in den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts ästhetisch eher unbefriedigend und unnatürlich aussah, ist mittlerweile professionalisiert und stellt optisch eine große Verbesserung dar. Mittels neuer Techniken kann man heute mit einer Erfolgschance von 80 bis 90 % rechnen, dass sich an den zuvor kahlen Stellen neue Haare bilden.

Welche Möglichkeiten gibt es?

In Deutschland werden im Grunde nur zwei Behandlungen angeboten: FUT und FUE. Sie unterscheiden sich einzig darin, wie die Haarfollikel entnommen und gewonnen werden:

Streifentechnik (FUT)

Bei FUT wird mit einem Skalpell ein Streifen in der hinteren Kopfhaut mit vielen Haarfollikeln herausgelöst, aus dem dann die einzelnen „Follicular Units“, d. h. Haareinheiten unter dem Mikroskop extrahiert werden können. Diese Variante kommt hauptsächlich bei Personen mit langen Haaren in Fragen, da FUT eine lebenslange Narbe an der hinteren Kopfhaut hinterlässt. Diese Variante wird auch bevorzugt, wenn sehr viele „Grafts“ neu gesetzt werden müssen.

Einzelne Follikel Entnehmen (FUE)

Bei FUE werden die Haarfollikel hingegen mit einem kleinen Hohlbohrer und einer Pinzette einzeln entnommen, sodass keine dauerhafte Narbe entsteht. Diese Lösung eignet sich somit auch für Personen mit kurzen Haaren. Viele Fachärzte bieten ausschließlich diese Behandlungsform an. Sie ist modern und die Entnahme wird mit technischen Hilfsmitteln und unter lokaler Betäubung durchgeführt. Wenn gewünscht, kann auch eine Sedierung zum Einsatz kommen (Dämmerschlaf).

Ablauf der Behandlung

Nach der erfolgten Entnahme der Transplantate durch den Facharzt werden zunächst die Haareinheiten unter dem Mikroskop geprüft und weiterbearbeitet. Anschließend beginnt die eigentliche Transplantation, bei der auf die Kopfhaut mithilfe von Skalpellen oder Hohlnadeln die Stellen freigelegt werden, in die die vorbereiteten Haareinheiten / Transplantate eingesetzt werden sollen. Danach werden diese dann mithilfe einer Pinzette o. ä. in die zuvor freigelegten Kanäle transplantiert. Der komplette Vorgang dauert – je nach Anzahl Haareinheiten – zwischen vier bis sechs Stunden und kann so auch an einem einzigen Tag durchgeführt werden.

Alternativen und Ergänzungen?

Zu den beiden beschriebenen Behandlungsmöglichkeiten gibt es noch weitere Varianten (DHI usw.), doch unterscheiden sich diese nur in der Art und Weise, wie die Follikel transplantiert werden UND nicht darin, wie sie entnommen werden. Ferner gibt es ergänzende Behandlungen, die meist in Kombination mit FUT oder FUE angeboten werden, aber nicht immer nötig sind:

PRP

Bei einigen Anbietern wird zu einer Transplantation zusätzlich PRP vorgeschlagen. PRP steht für „PlättchenReiches Plasma“ und ist eine Eigenblutbehandlung. Dazu wird Ihnen Blut entnommen, daraus PRP hergestellt und dann in die Kopfhaut injiziert. PRP hat zur Folge, dass die Kopfhaut damit besser durchblutet wird und somit eine Stimulation der bestehenden Haarfollikel stattfindet. Um eine optimale Wirkung zu erreichen, wird dieser Vorgang mehrere Male wiederholt.

Medikamente

Neben der teuren Eigenblutbehandlung durch PRP gibt es auch Medikamente, die ohne Rezept zu erhalten sind und deren Wirkung nachgewiesen ist. In fast allen erhältlichen Medikamenten wird hierbei der Wirkstoff Minoxidil verwendet. Dieser eignet sich für die Behandlung der androgenetischen Alopezie, also erblich bedingtem Haarausfall. Das Medikament erreicht seine Wirkung, indem die auf dem Kopf befindlichen Blutgefäße erweitert werden und dadurch die Kopfhaut optimal mit Nährstoffen versorgt und so das Haarwachstum angeregt wird.

Kosten einer Haartransplantation

Haartransplantationen sind aufwendig und der durchführende Arzt muss über mehrere Stunden hinweg sehr präzise vorgehen, um Verletzungen oder sonstige bleibende Schäden zu vermeiden. Eine gute Haartransplantationsklinik wird Ihnen hierbei zuallererst ein kostenloses Vorgespräch und eine Analyse Ihrer Haarsituation vorschlagen. Erst danach steht fest, wie viele Haareinheiten, auch Transplantate oder „Grafts“ genannt, Sie benötigen, um ihr Ziel zu erreichen. Das Auffüllen von etwa „Geheimratsecken“ benötigt hierbei natürlich viel weniger Haareinheiten als eine bereits recht ausgedehnte Tonsur.

Grob kann man sagen, dass zwischen 1.000 und 4.000 Haareinheiten für eine Transplantation benötigt werden, meist sind es jedoch 2.000 bis 2.500 Einheiten. Pro Graft werden von den Anbietern in Deutschland häufig Gebühren von 2 bis 4 EUR verlangt. Im besten Fall würde also eine Eigenhaartransplantation von 1’000 Einheiten 4.000 EUR kosten. Falls man eine große Behandlung vornehmen muss, kann man daher im schlimmsten Fall auch 4000 × 4 EUR, d. h. 16.000 EUR dafür ausgeben. Häufig senken die Anbieter die Kosten pro Graft bei einer großen Behandlung.

Da dies doch recht große Summen Geld sind, bieten einige Kliniken auch Finanzierungslösungen und zinsfreie Kredite an – Bonität vorausgesetzt.

Anbieter von Haartransplantationen in Deutschland

Im Folgenden einige Anbieter von Haartransplantationen in Deutschland:

Hairmedic

Sechs Standorte in ganz Deutschland (Berlin, Hamburg, Hannover, Dortmund, Düsseldorf, Köln)

Preis: von 2 – etwa 4 EUR pro Transplantat

Angeboten werden FUE und Haarpigmentierung

Finanzierung möglich, 30 % Anzahl, bis 3 Monate zinsfrei

First Hair Clinic

Premium-Anbieter mit FUE, FUT, DHI und Saphir-Behandlung

WhatsApp-Beratung möglich

Nur eine OP pro Tag, daher sehr persönliche Behandlung

Zentrum für moderne Haartransplantation

Standort: Berlin

Bietet FUE und I-FUE

Ergänzend werden auch Ausfälle von Wimpern, Augenbrauen, Barthaaren und Körperhaaren behandelt

Kosten gemäß GOÄ

0%-Finanzierung der Behandlung, bis zu 24 Monate Laufzeit