Früher war es eher den Reichen und Wohlhabenden vorbehalten, heutzutage können sich die Behandlung auch normale Menschen leisten.
Der technische Fortschritt hat es möglich gemacht: Zahnimplantate sind mittlerweile ein integraler Bestandteil einer vollständigen Zahnersatz-Behandlung. Jährlich werden allein in Deutschland ca. 1,3 Millionen Zahnimplantate eingesetzt, woran man bereits die Größe dieses Marktes erkennt.
Warum also Zahnimplantate? Es ist die einzige Möglichkeit, einen sich zurückbildenden Kiefer aufzuhalten und mit neuem Material zu versorgen.
Es gibt eine sehr große Anzahl Hersteller von Implantaten auf der ganzen Welt. Wenn man hierbei Sicherheit haben möchte, so sollte man darauf achten, dass der Implantologe / Zahnarzt auch seine Implantate aus Deutschland bezieht und nicht aus Fernost. Damit kann die notwendige Qualität sichergestellt werden, auch wenn dies mit einem etwas höheren Preis einhergeht. In diesem Artikel zeigen wir, welche Arten von Implantaten es in Deutschland gibt und zu welchem Preis eine Implantation durchgeführt werden kann.
Arten der Implantate
Wie auch bei sonstigem Zahnersatz gilt es auch beim Implantat zu unterscheiden, aus welchem Material es hergestellt ist. Der eigentliche Implantat-Körper besteht entweder aus Titan oder aus Zirkonoxid (Keramik), wobei die letztere Variante auch die teurere ist. Der Vorteil hierbei ist, dass eine selten vorkommende Metall-Allergie vermieden werden kann.
Es gibt die Implantat-Systeme sowohl als einteilige (günstigere) und zweiteilige (teurere) Varianten. Welche Art genutzt wird, hängt von Ihrem verfügbaren Budget ab. Als ein weiterer Nachteil einteiliger Systeme ist die schlechtere Einheilung zu nennen. Hierbei kann es häufiger zu Komplikationen kommen.
Einzel-Implantate mit Krone
Dies ist die am häufigsten eingesetzten Variante eines Implantats. Sie besteht aus der Verankerung (Schraube etc.), die entweder aus Titan oder aus Keramik besteht und der eigentlichen Krone, die als Zahnersatz daraufgesetzt wird. Kostentechnisch ist dies zwar die günstigste Lösung, allerdings schwanken die Preise dennoch sehr stark, denn es gilt mehrere Leistungen zu bezahlen:
Zahnarztleistungen im Bereich Implantologie (geregelt durch die Gebührenordnung GOZ)
Implantat (einteilig oder zweiteilig) aus Keramik oder Titan
Zahnersatz (Krone)
Eventuelle Zusatzleistungen zur Vorbereitung des Kiefers (Knochenaufbau etc.)
Preislich beginnt diese Variante bei etwa 1900 EUR. Je nach Schwierigkeit, Aufwand und ästhetischer Wirkung kann ein Einzelimplantat mit Krone im Bereich der Frontzähne auch gut und gerne das Doppelte kosten, d. h. bis etwa 4000 EUR. Kosten sparen lassen sich eigentlich nur zulasten der Qualität, d. h. wenn das Implantat und/oder die Krone bspw. in Fernost gefertigt werden und nicht in einem Meisterlabor in Deutschland.
Implantate mit Brücken
Sollen etwa drei bis vier nebeneinander liegende Zähne ersetzt werden, können hierbei zwei Implantate gesetzt werden und mit einer entsprechen großen Brücke versehen werden. Preislich kann hierbei von der Variante des Einzel-Implantats ausgegangen werden. Hinzu kommen noch die Kosten für die Brückenglieder, die im Vergleich zu den Kosten des Implantats nicht so hoch ausfallen. Preislich kann man hierbei mit ca. 4000 EUR für die Implantate rechnen und mit ca. 500 EUR pro Brückenglied. Das heißt bei drei Zähnen lägen die Kosten für diese Variante bei etwa 4500 EUR.
Implantate mit Prothese (2-4 Implantate + Prothese)
Diese Variante wird genutzt, wenn bereits eine große Anzahl an Zähnen in einem Kiefer fehlt und daher keine Brücken sinnvoll gesetzt werden können.
Bei der Prothese hat man die Wahl zwischen verschiedenen Optionen, wie die Prothese mit den Implantaten befestigt wird. Es gibt beispielsweise Kugelkopfankerprothesen, Prothesen mit Magneten oder auch Stegprothesen. Die Preise beginnen hierbei bei ca. 5000 EUR für eine Prothese, die auf zwei Implantaten aufbaut oder etwa 7000 EUR für eine Prothese, die auf vier Implantaten aufgebaut ist. Je nach Schwierigkeit und Komplexität können die tatsächlichen Kosten aber deutlich höher ausfallen.
Kostenübernahme
Egal, für welche Art von Implantat man sich entscheidet – in Deutschland wird von der gesetzlichen Krankenkasse keine Kostenübernahme durchgeführt. Es wird einzig und allein ein fester Zuschuss zum Zahnersatz bezahlt, was in den meisten Fällen nur ca. 20 % der Gesamtkosten entspricht. Bei den privaten Krankenversicherungen kann es – abhängig vom konkreten Vertrag – bis zu einer vollständigen Kostenübernahme kommen.
Fazit
In Deutschland sind die Preise für Implantate und Dienstleistungen nicht wirklich günstig, dafür stimmt in den meisten Fällen aber die Qualität. Welche Optionen zum Einsatz kommen, sollten Sie zuallererst mit Ihrem Zahnarzt besprechen. Durch geschickte Optimierung lassen sich hier Behandlungen kombinieren und so Kosten im Bereich von mehreren Tausend Euro sparen. Falls das Budget tatsächlich sehr knapp bemessen ist, gibt es immer noch die Möglichkeit einer Behandlung in Polen, Ungarn oder der Tschechei, wenn auch dort die Qualität der verwendeten Materialien nicht immer sichergestellt ist und die Qualifikation der Ärzte nicht so einfach zu überprüfen ist.
Vergleich verschiedener Angebote:
Anbieter: Verschieden, Angebot: Einzelimplantat
Robuster, fester Ersatz für einen einzelnen Zahn
Langlebig (10-20 Jahre)
Kosten je nach Arzt und Material zwischen 1900 und 4000 EUR
Nur Bezuschussung durch gesetzliche Krankenkasse, keine Übernahme
Empfehlung und günstigste Option
Anbieter: Verschieden, Angebot: Implantat mit Brücke (3 Zähne)
Implantate robust und fest
Brückenglied wird befestigt
Kosten ab ca. 5000 EUR, auch mehr als 10 0000 EUR möglich
Anbieter: Verschiedene, Angebot: Vier Implantate mit Stegprothese
„Klassische“ Form der Prothese (Steg)
Sehr robust
Mit ca. 7000 – 10 000 EUR sehr kostenintensiv
Nur sehr geringe Bezuschussung durch die Krankenkassen (bei Zahnlosigkeit)