Fernunterricht und Fernstudium haben eine lange Tradition in Deutschland. Mit dem Aufkommen der Selbstlern-Software und dem Internet ist in den letzten Jahrzehnten ein tiefer Wandel der Angebote eingetreten. Große Beliebtheit erfahren Online-Learning-Angebote, bei denen zeitlich und örtlich unabhängig gearbeitet wird. Hierfür sind einige Plattformen im Internet entstanden, auf denen es eine breite Auswahl an Angeboten unterschiedlicher Anbieter gibt. Darunter finden sich auch viele kostenlose Angebote. Ergänzend kommen Angebote für Mitarbeiterschulungen hinzu.

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Unübersichtlich ist inzwischen die Zahl der Formate. Unter den Labeln eLearning und Online-Learning finden sich auch viele textliche Angebote und folienorientierte Formate, die an MS PowerPoint und LibreOffice erinnern. Durchzusetzen scheinen sich jedoch Angebote, die Videos integrieren oder allein video-basiert sind. Nutzer sollten für sich selbst herausfinden, mit welchen Formaten sie selber am besten lernen.

Angebote für Lerntypen

Der Eine benötigt mehr Anleitung als der Andere. Er wird den klassischen Fernunterricht mit Lernkontrolle bevorzugen. Dafür fallen in der Regel Kursgebühren an.

Ein Anderer wird mit Video-Tutorials klar kommen, an die sich Übungsaufgaben mit Selbstkontrolle anschließen. Diese Nutzer werden bereits viele kostenlose Angebote finden. Übungen können sie aus Begleitmaterialien beziehen. Das kann auch kursfremdes Material sein.

Eine dritte Gruppe wird allein durch Video-Tutorials lernen können. Das ist eine besonders auffassungsbegabte Gruppe, die Wissen in sich aufsaugt.

Die meisten Nutzer werden ohne Übungen, ohne Medienwechsel und geistige Beschäftigung mit den Inhalten eines Kurses keinen dauerhaften Lernerfolg erzielen. Eine geistige Auseinandersetzung ist erforderlich, um das Wissen nicht nur zu konsumieren. Anwendung und Vernetzung mit bereits erworbenem Wissen ist notwendig. Sonst steht der Weg in die Anwendung nicht offen. Wer ein Lexikon liest, ist noch nicht gebildet.

Zusammenarbeit – Lerne nicht alleine!

Die größte Herausforderung beim Selbstlernen ist es, dran zu bleiben. Das ist wie mit dem regelmäßigem Besuch im Fitnessstudio. Leichter geht es mit sozialer Kontrolle. Mit einer Anleitung und mit Terminen von Seiten des Anbieters des Online-Learning-Angebots oder mit einer Lerngruppe. Die Schwarmintelligenz wird Lernmaterial finden. Die Zusammenarbeit reduziert Aufwand und Kosten der Materialbeschaffung. Die Kollegen der Lerngruppen sorgen für soziale Kontrolle, dass es stets weiter geht. Sie helfen bei Verständnisproblemen. Und schließlich macht Lernen in der Gruppe Spaß.

Wenn keine eigene, ortsnahe Lerngruppe gebildet werden kann, kommen eher Angebote an Webinaren und von Bildungsträgern in Frage, die ihr Online-Angebot mit Präsenzphasen ergänzen.

Vielfalt der Themen

Doch welches Angebot ist beim Online-Learning das passende Angebot? Das hängt ganz von den persönlichen Zielen ab. Berufliche Angebote sind genauso zu finden, wie künstlerisch-handwerkliche Anleitungen. Sprachen lernen ist sehr beliebt. Medienproduktion, Anleitungen zur Bildbearbeitung finden sich online und eine große Zahl an IT-Themen.

Englisch als Schlüssel

Wer weniger auf klassische Themen des Fernunterrichts wie kaufmännische und wirtschaftliche Themen setzt, sondern sich für Innovatives und neue Formate interessiert, der wird an englischsprachigen Angeboten nicht vorbeikommen. Wer mit der englischen Sprache noch hadert, der kann sich online bemühen seine Sprachkenntnisse zu verbessern. Das kann auch gerade „on the job“ erfolgen.

Im Gegensatz zu Präsenzunterricht kann ein Lehr-Video angehalten und zurückgespielt werden. Gutes Online-Learning zeichnet sich durch Medienvielfalt aus: Audio, Video und Text. So wird nicht nur der Inhalt gelernt, sondern auch die Sprache und Fachsprache. Online-Learning kann das leisten, was sonst nur ein Mentor und Lernbegleiter leisten kann.

Im Bereich des Online-Learnings wird viel experimentiert. Auch die Lernenden sollten experimentieren, um die für sich beste Lernmethode zu finden. Über alle Zeiten und Techniken hinweg gilt, dass es auch wichtig ist, das Lernen zu lernen.