Ein neues Badezimmer kann sehr teuer werden. Schnell sind allein 5.000 € für die Arbeiten von Handwerkern ausgegeben. Mit neuen Fliesen, Armaturen, Rohrverlegungen, Keramikbecken und neuer Wanne sind es schnell 10.000 €. Geld lässt sich sparen, wenn einige Arbeiten selber erledigt werden. So können alte Armaturen selber abgebaut werden. Fliesen abschlagen ist auch für handwerklich ungeschickte Menschen eine Option.
Es muss auch nicht immer die vollständige Renovierung des Badezimmers sein. Diese beginnt mit einer vollständigen Entkernung. Klar, ein hochwertig und vollständig saniertes Badezimmer kann durchaus 25 Jahre halten. Gerade bei Mietwohnungen, in die der Mieter und nicht der Vermieter investiert, kann es wirtschaftlich sinnvoll sein, das Badezimmer nur aufzuhübschen.
Neue, aber preiswerte Armaturen sind eine Lösung. Eventuell – ggf. mit Genehmigung des Vermieters – werden vorhandene Fliesen oder Fugen überdeckt.
Neue Fliesen – runter und rauf oder drüber
Wenn‘s gar nicht mehr geht, dann müssen die Fliesen runter! Alternativ können sie auch einfach überstrichen werden. Es gibt Farbe, die auch auf Kacheln hält, aber das sieht meist nicht so gut aus. Mancher mag aber gerade diesen Stil.
In jedem Baumarkt gibt es Fliesen zu kaufen. Diese werden einfach mit Fliesenkleber angeklebt – auf die Wand oder über die alten Kacheln. Lange vorbei sind die Zeiten, als ein Fliesenleger die Kacheln einzeln mit aller Vorsicht in frischen Zement drückte. Auch das Setzen von gleich großen Fugen ist kein Problem mehr. Dafür gibt es Fugenkreuze.
Fugenkreuze sind kleine Plastikkreuze die in die Ecken der Kacheln gesetzt werden. Sie sorgen für einen immer gleichen Abstand zwischen den Fliesen. Einige Fliesen werden zurechtgeschnitten werden müssen. Sind alle verklebt, werden die Fugen mit einem Spachteln verfüllt. Die überschüssige Fugenmasse wird entfernt. Wichtig ist, dass die unterste Fuge mit Silikon, Acryl oder ähnlichem Material verfüllt wird. Das dichtet nicht nur ab, sondern verhindert auch, dass der Trittschall vom Boden auf die Wände übergeht. Man hört dann nicht gleich jeden Schritt.
Fugen erneuern, statt neuer Fliesen
Auch zum Wechseln der Fliesen gibt es eine Alternative: die Fugen säubern. Hierzu gibt es verschiedene Ansätze. Zum einen können die Fugen mit einem speziellen Instrument ausgekratzt werden. Dann wird neu verfugt.
Wenn die Fugen tief genug sitzen, kann auch Fungenmasse einfach darüber gesetzt werden. Das ist nichts für die Ewigkeit und jeder Handwerker dürfte den Kopf schütteln. Aber es ist preiswert und hält ein paar Jahre. Das bietet sich dann an, wenn eine grundlegende Sanierung nicht in Frage kommt, um dauerhaft Schimmelflecken los zu werden.
Eventuell kann der Fugenmasse noch etwas Antischimmel (Fungizid) beigemengt werden.
Fugensanierung aus der Flasche
Für dieses „Übertünchen“ von Fugen gibt es im Baumarkt und im Versandhandel auch spezielle Produkte. Das sind Fugenmasse, Bleichmittel oder Farbe, die aus der Flasche direkt auf die Fugen aufgetragen werden. Dabei kommt es sehr darauf an, nicht zu übermalen. Die Chemie sollte nicht auf den Kachelrand kommen. Ansonsten sieht das schnell aus wie gewollt, aber nicht gekonnt. Das Auskratzen der alten Fugen, um sie dann neu zu verfüllen, ist oft leichter und im Ergebnis ansehnlicher.
Mit neuen Fliesen, Fugen und einem frischen Anstrich sieht ein Badezimmer schon ganz anders aus. Die Optik kann dann noch über Accessoires weiter gesteigert werden.
Badgestaltung mit Accessoires
Die berühmte Badezimmergarnitur als Matte vor der Badewanne und als Vorleger zur Toilette gehört dazu – von Badezimmermöbeln ganz zu schweigen. Ebenso ein Duschvorhang und eine Rutschmatte für die Wanne bieten einen Ansatz ebenso wie Zahnputzbecher, Seifenspender und Spiegel bzw. Spiegelschrank.
Es gibt viele günstige Ideen, die zusammen genommen ein Badezimmer deutlich aufwerten. Eine vollständige Sanierung ist nicht gleich notwendig. Und gerade wenn Zeit vorhanden ist, das selbst zu machen, kann das ersparte Geld viel Freunde bereiten.